Montag, 14. November 2016

Utilitarismus im Geschlechterkampf?


Yatsuha beim Lauschen (englisch: eavesdropping)



Samurai Champloo Episode 15

Nach einem genialen Intro, dass meiner Meinung nach nicht weniger darstellt als eine modernisierte Form antiken Rhapsodentums ( dafür ein Oskar bitte: Verbindung von Tradition und Fortschritt in der Serie!) werden die Helden Jin, Fu und Mugen in eine Geldfälscher-Affaire hineingezogen.
Dabei macht sich die weibliche Haupt-Nebenfigur Mugens ausgeprägtes Kampftalent und seine Notgeilheit zunutze und instrumentalisiert ihn zum Kampf gegen das personifizierte Böse in Form des organisierten, skrupellosen Verbrechens.
Darf man das? Utilitaristisch kein Problem. Kleines Übel wird in Kauf genommen, um größeres Unheil zu vermeiden.

Konflikte:

Individual - Gesellschaft
Mugens sexuelles Interesse - Yatsuha Regierungsauftrag

Dadaistischer Nonsense? Ja, aber ein ganzes Feuerwerk davon!

Was kann man erwarten von einem 6 minütigen russischen Animationsfilm?
Ein einfach gestrickter Hahn versucht eine absurde Alltagsroutine wieder herzustellen.
Die Filmemacher machen sich einen Spaß daraus, ihn einen absurden Kampf führen zu lassen. Daran lassen sie die Zuschauer teilhaben und führen ihnen vor, was passiert, wenn man alle kreativen Kanäle, ohne Einschränkung und Bewertung, öffnet, um ALLE Möglichkeiten einer absurden Situation durchzuspielen. Dabei beginnt sie gemächlich und man erwischt sich noch dabei, wie man über die getroffenen Nachahmungen von Übersprungshandlung und tierischer Aufregung lächelt. Aber der Film nimmt tatsächlich Fahrt auf und die Filmcrew um Leonid Shmelkov lässt nichts aus: Seitenhandlungen, das Einführen von Nebencharakteren, dramatische Aktion und öde Epik...Einfach selbst anschauen und überzeugen: russische Kurzfilmkunst lebt! 

https://www.shortoftheweek.com/2016/11/03/very-lonely-cock/

Immerhin mit dem Cubus Maximus und Electric Orange

Cubus Maximus 

Der Cubus lieferte ausufernde instrumentelle Klang-Jam-Passagen, raffinierte Solostücke auf Vibraphon und Keysinstrument sowie einige Adaptionen klassischer Songstrukturen, z.B. einen Heavy Bluesrock oder Heavy Funk-Song.
Alles zusammen in eine Show zu packen ist kühn und die Band definitiv weniger etwas für Freunde des Easy-Listenings.
Mir persönlich hat die Show einerseits gefallen, weil die Musiker symphathisch sind und an ihren Instrumenten fit. Auch die Experimentierfreude ist etwas, was man selten so erleben darf und definitiv ein Alleinstellungsmerkmal der Gruppe ist ebenso wie ihre Pünktlichkeit, wenn es um stehende Songs geht. Auf der andern Seite muss ich zugeben, dass ich mir schwer damit tue, den Schritt zu jazzuellen Klangeskapaden und Stilverfremdungen mitzugehen und einen mitreissenden, bleibenden Rhythmus bevorzugen würde.

Electric Orange

Urgesteine aus der Szene? Jedenfalls wirken zumindest der Bassist und der Frontman (Sänger und Gitarre) so. Wenn jemand das Label "psychedelisch" verdient hat, dann eindeutig diese Gruppe. Noch nie habe ich so ausgiebige Meditationen über einen Ton, eine Tonlage oder einen Rhythmus erlebt. Auf der andern Seite vermisste ich auch hier wie beim Cubus den einladenden Rhythmus, der einen mitnimmt. Was ich auch etwas vermisste war die Spielfreude von Seiten der Band.
Warum der Drummer (präzise, wie ein Uhrwerk) eine Binde ums Gesicht geschlagen hatte - ob als Teil des Outfits oder weil er wirklich verletzt war - das bleibt eine offene Frage.  



Kliliani-Fans, aufgepasst:



Die wagemutigsten und tollkühnsten Schauattraktionsarchitekten-Träume in einem absurden Wissenschaftssatire-
Kurzfilm:

https://www.youtube.com/watch?v=RVeHxUVkW4w