Im November war ich eine Woche mit meinem Freund Friedie mit Rucksack, Skateboard und Radio zwischen Barcelona und Tarragona unterwegs. Dort trafen wir auf soviel Neuartiges, machten soviele Entdeckungen und Impressionen, von denen ich nur zwei hier festhalten möchte. Sie betreffen beide die Musik, die wir angetroffen haben.
Zum einen empfahl uns ein älterer Herr und Autofahrer, der uns von Castelldefell nach Calafell in Katalunien beim Trampen einen Lift gab Isabel Pantoja: Yo soy esta (Dies bin ich). Zwischen Opernarie und Seelenoffenbarung, Kitsch und Nationalpathos, singt diese opulente Dame ihre Identität in tiefer Theatralik, großer Geste, mit großem Stolz und großem Schmerz in das Publikum hinein.
In Tarragona waren wir mit dann Carla weg. Eine Biologin, die an der Purifizierung von Wasser arbeitet. Hochspannend. In einer der Kneipen, in denen wir landeten, lief nur Surfrock. Aufgelegt wurde mit Platten. Ein Plattencover musste mir ins Auge springen: Los Pioneros del Rock. Was für ein Name. Was für eine Band:
Impossant war vielleicht noch zum dritten eine lokale Trommelgruppe, die auf dem Platz am Fuße der Treppen zur alten Universität in der Altstadt ihre wöchentliche Trainingseinheit absolvierten. Unbezahlbare, unreproduzierbare Folklore. In Würzburg undenkbar. Dort schöne, bunte, gelebte demokratische Realität.
Wunderbar, wie viel es in der großen weiten, nichtdeutschsprachigen Welt zu entdecken gibt!
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