Samstag, 9. Januar 2021

Frech, Frisch, Einzigartig: Das Spiderman Universum!

Manchmal traut man sich aus seiner Komfortzone und das wird belohnt! 

Auch wenn "Spider-Man: A New Universe" nur Unterhaltungskino ist, so hebt der Film mit seiner Machart doch mahnend den Zeigefinger Richtung "Oldschool-Kino", dreht diesem auch eine spitzbübische Nase und spielt ihn an die Wand. Was ein visueller Knüller!

Ganz ehrlich - ich habe nicht damit gerechnet, eine dermaßen gute Comicverfilmung im jungen Gewand zu sehen! So viel Charme, Gag, Spritzigkeit, Drive...Und das alles aus der Perspektive eines 15 Jährigen. Stark! Anschauen! Verblüfft sein! Keinen Trailer, gar nichts, einfach reinstürzen!


Spoiler ALARM!

Allstar-Genresynkretismus /Eklektizismus: 

Die Geschichte ist eingentlich einfach: Sympathischer, mittlerer Antiheld mit Coming out of Age - und Akzeptanzproblemen väterlicherseits (wie sie Arielle die Meerjungfrau auch hat) wird zufällig mit Superkräften ausgestattet und bekommt eine Aufgabe, der er noch nicht gewachsen ist, in den Schoss gelegt. Er braucht einen Mentor und Verbündete, um die Aufgabe zu erledigen. Er muss scheitern, wachsen, über sich hinauswachsen, er selbst werden und es allen zeigen - auch seinem Vater. 

Diese klassische Handlung ist in ein dermaßen kunterbuntes Bonbonpapier verpackt, dass visuell einfach nur beeindruckt und fasziniert. In den hauptsächlich vorherrscheden fresh-sympathischen Kaffeebecher-New York Animations-Stil, der immer wieder durch trippy Elemente durchbrochen wird,  gesellen sich später andere Genres: Film noir à la Sincity, klassischer Cartoon à la Bugs Bunny, verlotterter Antiheld à la Hancock und ein Mädchen mit Roboter à la Bioshock, aber im japanischen Mangastil. Außerdem sind natürlich Comic-Elemente vertreten. Ohne Probleme könnte man bei jedem Frame (!) "STOP" drücken und hätte ein perfektes Panel aus einem Comic. 

Zusammengefasst: Wahnsinn! 

Ein Blick hinter die Kulissen: How Animators Created the Spider-Verse | WIRED

Meisterwerk der Miniaturen: Independence Day

Roland Emmerichs Blockbuster war einer der Filme meiner Jugend: Der coole Will Smith, der auch mal ausrasten darf, wenn er einem Alien durch den Canyon entkommt und austrickst, mit dem coolen Spruch "Willkommen auf der Erde" ausknockt und sich dann die wohlverdiente Siegerzigarre anzündet (ultracool)! Was für ein Held!


Knapp 20 Jahre später habe ich mir den Film wieder angeschaut und muss sagen: Die Special Effekts und die Dramaturgie sind vom Feinsten! 1996, als CGI noch in den Kinderschuhen steckte (Jurassic Park und Terminator II waren einige der ersten Filme, die hier Pionierarbeit leisteten). Das heißt: In Independence Day steckt Handarbeit, Liebe zum Detail und viel Aufwand! 






Mehr dazu findet ihr hier: Interview mit einem Beteiligten der Miniatur-Visual-Effects-Crew und hier ein Video zum Making of

Dazu kommt Schauspiel, Musik und eine in sich auch geschlossene, gut rhythmisierte, idealistische Handlung mit einer Message, die in den 90gern noch präsenter war und nicht vergessen werden dürfte (unite!). Kurzum: Ein richtig guter Film!