Samstag, 28. Juni 2014

"Im gegenseitigen Dienst werden wir frei"


Einen alten Franziskaner in einer Schlossküche kennenlernen - ein delikates Erlebnis. 
Er erzählte mir viel vom gegenseitigen Dienst, davon, dass er zehn Jahre den Dienst am Andern und mit dem Andern gelernt habe. 
"Demut, Disziplin, Glauben", das seien alles Werte, die man erstmal verstehen müsse. Vom Vergeben erzählte er mir noch und von den kraftvollen Namen der Cherubim und der Seraphim. Durch ihn habe ich auch gelernt, dass es eigentlich "Jesus, DER Christus" heißen sollte. 
Ein sehr spannendes Gespräch mit einem (zumindest theoretischen) Ansichtspartner. Hat mich der Weg über das Rappen, Lyrik, Literatur Französisch, Kant und Brecht zur Einsicht in die magische Wirkung der Poesie und den Glauben an die Welt in der "der Mensch dem Mensch ein Helfer wird" gebracht, so war sein Weg ein anderer. 
Doch was unser beider Gedanken verbindet ist ein Glauben an die positive Kraft Gottes. Man kann nicht tiefer fallen, als in seine Hand. 

In einem Vorstellungsgespräch hat der Prälat einer Sprachheilschule gesagt: Er lässt Gott in sich wirken. Wenn er einen Raum mit Fremden betritt, macht er "sich selbst ganz klein, damit Gott in ihm groß werden kann".

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