Mittwoch, 3. Januar 2018

Die Krise(n) des modernen Menschen

Viel kann über den modernen Menschen geschrieben werden. Woran leidet er? Hier eine grobe Skizzierung verschiedener Umstände.


  1. Leistungsgesellschaft und Leistungsdruck führt in einen Teufelskreis: der Mensch soll funktionieren, NICHT fühlen; emotionale Menschen sind benachteiligt in einer wissenschaftlichen und kalten Welt
  2. existenzielle Krise: es gibt keinen immanenten Lebenssinn. Insofern fehlt dem Menschen Halt, er führt ein an sich und in sich instabiles Leben ohne ein festes Grundgerüst und in Fragwürdigkeit
  3. Zerstörung überlieferter Wertesysteme: Gaben früher Christentum oder allgemeine Tugenden im Geistes Humanismus eine Orientierung, so sind diese nun in Frage gestellt oder relativiert. Die Extreme gehen weit auseinander - Konsum oder Geist und Verzicht? Ein schönes Leben oder ein gutes Leben? Wer ist heutzutage noch hochkulturinteressiert? Zu beobachten ist eine Verrohung der Gesellschaft. 
  4. er lebt in einer unüberschaubaren, globalisierten Konsumwelt, die im Gesamten nicht zu verstehen oder zu erfassen ist. Das Individuum ist überfordert mit der Situation; die Welt wirkt bedrohlich, hektisch, schnelllebig, man hat die Angst, den Anschluss zu verlieren oder Angst in der Masse unterzugehen
  5. Die Situation der Welt im Gesamten: Kriege, Hungersnöte, Seuchen, die Unfähigkeit des Einzelnen Einfluss auf Weltgeschehnisse zu nehmen, das Gefühl ausgeliefert und hilflos zu sein
  6. Das elementare Bedürfnis, zwischenmenschlich angenommen zu werden und Schwierigkeiten mit Gefühlen umzugehen; Frust kann in sich hineingefressen werden, Risiko Gefühle zu zeigen: was, wenn sie nicht angenommen werden? (requieted love = unerwiderte Liebe)

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