Montag, 11. Juni 2018

Atomic Blond - viel vorgenommen aber wenig erreicht

Man nehme die Zeit des Kalten Krieges, erfinde eine kühle, sexy Blondinengeheimagentin und lasse sie zusammen mit den Gegner aus dem feindlichen KGB-Lager auf die Jagd nach einem brisanten Microfilm mit der Auflistung aller aktiven Agenten austragen. Tut man das, so kommt man zum Basisplot des Agentenactionfilms "Atomic Blond", der auf einem Comic basiert.
Garniert wird der Film mit herausragenden Actionszenen, die durch lange oneshot-Kamerafahrten, raffinierte Perspektiven, erfrischende Prügelchoreographien und einer großen Brise Ultrahärte Biss entwickelt. Ungewöhnlich ist dabei natürlich in gewissem Maße, dass eine Frau es ist, die ebenso austeilt, wie auch - und das darf verraten werden  -  nicht zu knapp einstecken muss.
Und dennoch hat mich der Film nicht vollkommen überzeugt: Weder die lakonische Coolness der Comicvorlage hat es in den Film geschafft wie bei 300 oder Sincity. Noch gelingt es ihm an den harschen Realismus des zeitgenössischen Agentenkinos im Stile eines neuen Bondstreifens mit Daniel Craig anzuknüpfen. Dafür fehlt ihm die Glaubwürdigkeit. Insofern erscheint mir der Film wie nichts Halbes und nichts Ganzes, weder Fisch noch Fahrrad.
Ich würde gerne etwas Positiveres schreiben, aber so habe ich den Film in Erinnerung.
Umso mehr darf ich "Columbiana" von Luc Besson empfehlen.

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