Mittwoch, 9. April 2025

Flow - ein postapokalyptisches Märchen. Aber warum die Oscars?

Inhalt: 

In einem idyllischen Wald wohnt eine Katze in einem überaus idyllischen Haus als Mitbewohner eines Schnitzers und Katzenliebhabers. Sie hat nicht viel mehr zu tun, als Streifzüge zu unternehmen. Dabei erlebt sie ihr erstes Abendteuer, als sie ein Rudel Hunde auf sich hetzt, weil sie diesen einen Fisch stibitzen will und die Hunde das mitbekommen. Es kommt zu einer abenteuerlichen Flucht, die gerade noch gelingt. Dann kommt das Unvorstellbare: Eine Flut setzt ein, erst mit einer Flutwelle, als wäre ein Damm gebrochen. (Ab hier dann Spoileralarm). 
Doch damit nicht genug: Das Wasser steigt und steigt und steigt, so dass es am Folgemorgen sogar das Haus, in dem die Katze wohnt, übersteigt und diese sich auf eine kleine Nussschale flüchten muss, die angespült wird. Darin befindet sich bereits eine Wasserratte (Nutria) ein Capybara (Wasserschwein)
, die sie bereitwillig akzeptiert. Widerwillig nehmen die beiden auch einen Lemuren auf, der ähnlich wie eine Elster an einer Art Sammelmanie leidet. Schließlich sind sie auch gezwungen, einen Labrador aus dem Hunderudel aufzunehmen. Die Nussschale ist inzwischen ein kleines steuerbares Segelboot geworden. Zuletzt schließt sich der Gruppe ein Sekretärsvogel (?) an, der sich schützend vor die Katze stellt, und deswegen von seinem Schwarm verstoßen wird. 

Gemeinsam steuert diese seltsame Konstellation, die irgendwie auch an die Bremer Stadtmusikanten erinnert, auf eine seltsame vielversprechende Felsenformation zu, die sie sich als Ziel in der irren Welt ausgesucht haben. Immer wieder taucht ein großer Art Walfisch auf und hilft der Katze. Die Tiergruppe trifft auf die anderen Hunde aus dem Rudel und nimmt diese auch auf, was aber wiederum zu Verwirrung und Streit auf dem kleinen Segelbötchen führt. 

In den Turbulenzen wird die Katze von Bord geschleudert und scheint auf sich alleine gestellt und verlassen. In einem Deus Ex Machina- Moment verschwindet das Wasser auf einmal, bzw. aus den Fluten tauchen Laubbäume und dann auch wieder grüner, bemooster Waldboden auf. Das Wasser ist weg. Die Tiere finden sich wieder. Nur der Wal, der die Katze so oft unterstützt und gerettet hat, ist nun der Leidtragende. Er verendet. Die Katze ist traurig, die andern Tiere trösten sie. Nach dem Abspann sieht man versöhnend einen Wal in einem Ozean tauchen - ist es derselbe? 

Technik / Genre

Der Film kommt ohne Synchronsprecher aus. Die Tiere haben nur wenige menschliche Attribute (ein Segelboot steuern, teilen, sich für andere einsetzen). Der Film ist poetisch realistisch. Man sieht nie einen kackenden Hund und es kommt auch nicht zu großen Hungerstreitigkeiten oder krassen Territorialkämpfen, wie zu erwarten wäre, geschweige denn, dass die Tiere sich auffressen. Klar, ein Kinderfilm halt irgendwie. Mit Happy End, aber nicht easy going. Die kleine Katze muss viel durchmachen...

Meinung: 

Irgendwie natürlich süß, das haben Tiere so an sich. eine niedliche kleine vorsichtige Katze, die oft nass wird - wie kann man das nicht niedlich finden? Aber im Vergleich zu anderen Dingen, die ich kenne nun nicht atemberaubend, weder von der Handlung noch von der Technik. Also solider Kinderfilm. Irgendwo zwischen Littlefoot (ohne Erwachsene die Welt bewältigen), The Road (sich durch eine postkatastrophale Welt durchschlagen) Avatar (die Faszination der Umwelt), Schiffbruch mit Tiger und Bremer Stadtmusikanten. Alles davon aber nichts richtig. Irgendwie auch wie ein Computerspiel...Und dafür wäre es vielleicht besser? 

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