Montag, 2. Juni 2025

Das OMA und Mandrax Queen - Warum beides gut für Herz und Seele ist

SPOILER: Das Festival ist überhaupt ganz und gar nicht so morbide, wie das Plakat vermuten lässt :) Man nehme ein Weingut in der Nähe von Karlstadt mit einer angegliederten Heckenwirtschaft. Man nehme ein offenes Winzerpaar mit Kunst- und vor allem rockaffinen Kindern, man nehme einen Freundes- und Helferkreis dazu, baue eine Bühne, erstelle einen Campingplatz, stelle einen Zapfwagen und zwei zusätzliche Komposttoiletten auf, lade ein paar der in der Szene bekanntesten Heavy-Rock Bands und ein paar absolute Lokalheros und Neustarter der hiesigen Szene ein, nutze noch die Connections zu einem befreundeten Partykollektiv, stelle eine saftige Anlage in einen kleinen Schober oberhalb des Wohnhauses und der Hecke, mache das ganze auf Spendenbasis, organisiere Artwort, Securitys, Schichten und Helferpläne, gestalte noch eine zweite Palettenbühne für Lesungen oder Musik während des Umbaus in einem Steingarten dazu, kläre das irgendwie mit den hiesigen Verantwortlichen, organisiere Licht und Bühnentechnik, ein paar kochwütige Herzensmenschen mit Herz für Tieren und heraus kommt so etwas wie das OMA-Festival. Klein, herzlich, offen, inspirierend. Absolut menschlich. Was können Menschen denn bitte Besseres machen, als ihre Ressourcen und Fähigkeiten mit andern zu teilen, ein "Come-Together" zu organisieren auf Spendenbasis und mit vegetarischer und veganer Küche? Jeden einzuladen, solange er sich an die Regeln des pazifistischen, antirassistischen Miteinanders hält? Mir fällt wenig Besseres ein!

Und damit kam ich in den Genuss, zwei Abende voller Konzerte und Live-Acts und einen Morgen voller Kunst und viele kleine Momente  voller wunderbarer und wertvoller Begegnungen in mein Bildgedächtnis einzubrennen. 

Neben den Lesungen von den drei Slamern Mr. Nils Nektarine,  Taliaklenk oder Rune zu ganz unterschiedlichen Themen, aber auch zu dem ernsthaften Thema, wie es ist, als Mensch mit ADHS zu leben und dem Herzensthema Akzeptanz von transgender und heteronormübersteigender Lebensgestaltung, habe ich zu Anfang ankommen dürfen zu den zauberhaften Melodien und Freiheitsgitarren-Soli von PYRAMID, dann Mandrax Queens Bühnenfeuerwerk zum zweiten Mal live erleben dürfen und das brachiale, ursympathische Urgestein "Weedwizard" entgegengeschmettert bekommen. Ich wurde dann von Dojo Rich wieder daran erinnert, wie unfassbar kreativ Menschen sein können (5 Digeridoos, ein paar Perkussionsinstrumente, unendlich aveolare Luftströme, Passion und Explorationslust) , erlebte das beherzte Set von "DÄSCH" ("You want a love song? THIS is my Love song!)  bis die Bühne kaputt ging, hörte wieder die schöne, ehrliche und vertraute Stimme von "Lovely, lovely Wierdo", lies mich von BLACKSMOKER wegblasen und was ich noch an Energie hatte, wollte ich den Pawn Painters nicht vorenthalten (SCREAMO!).Unglaublich auch die Zappeldrangcrew mit Hightech-Sound, Gebretter aller Art, Drum-n-Bass und viel Liebe. Das ist jetzt nur ein kleiner Ausschnitt. Und ich könnte auf jede Band im einzelnen Eingehen...Aber dafür habe ich leider nicht die Zeit. Work work work for a better world world word calls.

Jetzt also noch kurz Mandrax Queen: Wer irgendwann die Möglichkeit hat diese Band live zu erleben, der sollte die wahrnehmen! Nicht nur weil man selbst als Nicht-Musik-Nerd das Label "handgemachte Rockmusik" spätestens dann, wenn man die zusammen spielen sieht, zu verstehen und wertzuschätzen lernt, sondern auch, weil die Songs vor Funk strotzen und die Band den Funk so richtig aus den Songs raussqueezt, weil die Songs Explodieren können und zeigen, wie viel Kraft und Schub Stoner Rock haben kann, weil sie mitreissen und die Band auch mitreisst oder sich mitreissen lässt, Spaß an der Sache hat und nicht nur "runterzockt", was sie so haben. Das ist das eine, das Musikalische und Handwerkliche und so. Und jetzt noch das viel Wichtigere, andere: 

Weil die Songs authentisch sind. Sie sind von Menschen für Menschen. Über gute Zeiten, über schlechte Zeiten, hoffnungs- und trostspendend, dass alles besser werden könnte. Ja ja, das klingt ein bisschen nach Sozialkitsch, aber: You might call me a dreamer, but i am not the only one. Musik verbindet. Love Love Love. (Übrigens ein bisschen so ähnlich wie Gunships "When you grow up your Heard dies") Und um es vielleicht ein bisschen zu beschreiben: Man nehme ein bisschen die Melancholie und den 80ger Jahre Wave Touch von The Cure, den Funk von den Chilli-Peppers und eine riesengroße Brise Stoner Freedom-Blasting und dann kommt man vielleicht bei ihnen an, wenn man Mandrax Queen anhört, was auch unglaublich gut ist. Aber - ich kann gar nicht in Worte fassen, wie unbeschreiblich all das live ist!!! Und ich mag es nochmal wiederholen: Unbedingt live sehen und supporten!

Die Hits, an die man sich erinnert: Love, Love, Love oder Lights out. Und als Hörpobe vielleicht das hier



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