Mittwoch, 13. August 2025

"Birdman" (2015 von Alejandro Iñarritu) - Oh you weak and beautiful Spinners!



Worum geht es? (ohne großen Spoiler)

Ein ehemals durch mehrere Hollywood-Blockbuser-Filme mit fragwürdigem künstlerisch-humanistischen Wert im Marvel Style ("Birdman") berühmt gewordener Schauspieler names Riggen Thomson (Michael Keaton) möchte sich selbst und seinen Lebenstraum verwirklichen und ein großes, bedeutungsvolles Theaterstück am Broadway inszenieren. 
Seine Tochter ist eine Angestellte von ihm in diesem Theater (Emma Stone). Als Nebenhauptrolle wird ein gnadenlos guter wie aber auch gnadenlos exzentrischer männlicher Counterpart gecastet (Edward Norton), was wiederum nur über die andere weibliche Hauptrolle im Theaterstück ermöglicht wird, da diese eine Liaison mit diesem hat. Dieses Theaterstück zum Laufen zu bringen und auch die daran geknüpften Erwartungen vom "Birdman" selbst, wie auch von den Zuschauern und den Medien zu erfüllen entpuppt sich als viel schwieriger als gedacht, zumal es massiv "menschelt" in dem kleinen Ensemble. Verhandelte Konfliktthemens sind unter anderem "Vater-Tochter-Beziehung", Selbstverwirklichung, Konkurrenz, Anpassungsdruck und Selbstbehauptung, Kunst vs. Kommerz, Grenzen, Selbstliebe, Vernachlässigung und viele mehr.

Analyse der "Mechanik": 

Der Film entwickelt eine große Dynamik, einen Sog und Geschwindigkeit. Woran liegt das? 

Man wird überflutet mit unerträglichen Verfehlungen, Ausrutschern, Grenzüberschreitungen und Übergriffigkeiten. Doch, anstatt dass eine verdaut wird, wird sie oft durch die nächste Grenzüberschreitung überboten. Dabei gibt sich das kleine Kammerspiel-Figurenkabinett eigene Regeln, die Konflikte zu lösen, gemäß ihrer Biographie oder ihres Charakters, der ihnen das zugesteht. Gemäß der Logik "Sie ist halt vernachlässigte Tochter." "Er ist halt Schauspieler, der viel Wert auf das Außergewöhnliche legt." "Sie war nunmal seine letzte Partnerin", "Er möchte nunmal ein großes Kunstwerk schaffen" usw. 

Der Film ist auch technisch so gestaltet, dass er wirkt, als wäre er in einem "take", als "oneshot" gedreht. Auch das trägt natürlich einen Teil dazu bei, dass man ihn als rasant empfindet. Dabei entstehen bei mir auch technische Fragen und voller Verwunderung und Staunen kann ich nur verblüfft fragen: "Wie machen die das, wenn eine Figur im Spiegel zu sehen ist, und die Kamera eigentlich auch zu sehen sein sollte, man sie aber nicht sieht? Wie macht man eine Kamerafahrt mit einem Zoom von außen nach innen, bei der die Kamera quasi durch ein Balkongeländer gleitet wie es nur ein Geist machen könnte? 

Als "Schmankerl" gibt es einige phantastische Momente in dem Film, in dem der "Birdman" mit telekinetischen Kräften à la Darth Vader oder Luke Skywalker oder Yoda ausgestattet wird und Gegenstände bewegen kann, ohne diese zu berühren. 

Auch die Musik ist ungewohnt: Allein ein Jazz-Drummer holt aus seinem Schlagzeug raus, was geht, um den Film zu begleiten (eine Idee, die vom PC-Game "Ape Out" 2019 aufgegriffen wurde)

Fazit



Freitag, 27. Juni 2025

Crash! Kein schönes Thema - aber so muss Theater sein!



Im alten Mozartareal in Würzburg gab es im Juni ein besonderes 2-Frauen und eine Musikerin- Stück zu sehen: Crash. 

Das Thema: Long Covid. Das Besondere: Betroffene haben das Stück entwickelt, um auf sich und die Situation aufmerksam zu machen, aber auch um einen aufklärerischen Rundumschlag gegen das Medizinsystem auszuführen! 

Dabei machen sie alles richtig: Das Stück ist berührend, schockierend und wachrüttelnd, unterhaltsam, belehrend, witzig und todernst. So wie Theater sein sollte. Es sucht sich eine Materie aus und arbeitet aus dieser das Wesentliche tiefgründig und unterhaltsam heraus. Wenig Requisiten wirkungsvoll eingesetzt! Ganz großen Respekt an alle Beteiligten dieser Produktion! 

Mehr Infos: https://crash-performance.weebly.com/bilder-video.html

Montag, 2. Juni 2025

Das OMA und Mandrax Queen - Warum beides gut für Herz und Seele ist

SPOILER: Das Festival ist überhaupt ganz und gar nicht so morbide, wie das Plakat vermuten lässt :) Man nehme ein Weingut in der Nähe von Karlstadt mit einer angegliederten Heckenwirtschaft. Man nehme ein offenes Winzerpaar mit Kunst- und vor allem rockaffinen Kindern, man nehme einen Freundes- und Helferkreis dazu, baue eine Bühne, erstelle einen Campingplatz, stelle einen Zapfwagen und zwei zusätzliche Komposttoiletten auf, lade ein paar der in der Szene bekanntesten Heavy-Rock Bands und ein paar absolute Lokalheros und Neustarter der hiesigen Szene ein, nutze noch die Connections zu einem befreundeten Partykollektiv, stelle eine saftige Anlage in einen kleinen Schober oberhalb des Wohnhauses und der Hecke, mache das ganze auf Spendenbasis, organisiere Artwort, Securitys, Schichten und Helferpläne, gestalte noch eine zweite Palettenbühne für Lesungen oder Musik während des Umbaus in einem Steingarten dazu, kläre das irgendwie mit den hiesigen Verantwortlichen, organisiere Licht und Bühnentechnik, ein paar kochwütige Herzensmenschen mit Herz für Tieren und heraus kommt so etwas wie das OMA-Festival. Klein, herzlich, offen, inspirierend. Absolut menschlich. Was können Menschen denn bitte Besseres machen, als ihre Ressourcen und Fähigkeiten mit andern zu teilen, ein "Come-Together" zu organisieren auf Spendenbasis und mit vegetarischer und veganer Küche? Jeden einzuladen, solange er sich an die Regeln des pazifistischen, antirassistischen Miteinanders hält? Mir fällt wenig Besseres ein!

Und damit kam ich in den Genuss, zwei Abende voller Konzerte und Live-Acts und einen Morgen voller Kunst und viele kleine Momente  voller wunderbarer und wertvoller Begegnungen in mein Bildgedächtnis einzubrennen. 

Neben den Lesungen von den drei Slamern Mr. Nils Nektarine,  Taliaklenk oder Rune zu ganz unterschiedlichen Themen, aber auch zu dem ernsthaften Thema, wie es ist, als Mensch mit ADHS zu leben und dem Herzensthema Akzeptanz von transgender und heteronormübersteigender Lebensgestaltung, habe ich zu Anfang ankommen dürfen zu den zauberhaften Melodien und Freiheitsgitarren-Soli von PYRAMID, dann Mandrax Queens Bühnenfeuerwerk zum zweiten Mal live erleben dürfen und das brachiale, ursympathische Urgestein "Weedwizard" entgegengeschmettert bekommen. Ich wurde dann von Dojo Rich wieder daran erinnert, wie unfassbar kreativ Menschen sein können (5 Digeridoos, ein paar Perkussionsinstrumente, unendlich aveolare Luftströme, Passion und Explorationslust) , erlebte das beherzte Set von "DÄSCH" ("You want a love song? THIS is my Love song!)  bis die Bühne kaputt ging, hörte wieder die schöne, ehrliche und vertraute Stimme von "Lovely, lovely Wierdo", lies mich von BLACKSMOKER wegblasen und was ich noch an Energie hatte, wollte ich den Pawn Painters nicht vorenthalten (SCREAMO!).Unglaublich auch die Zappeldrangcrew mit Hightech-Sound, Gebretter aller Art, Drum-n-Bass und viel Liebe. Das ist jetzt nur ein kleiner Ausschnitt. Und ich könnte auf jede Band im einzelnen Eingehen...Aber dafür habe ich leider nicht die Zeit. Work work work for a better world world word calls.

Jetzt also noch kurz Mandrax Queen: Wer irgendwann die Möglichkeit hat diese Band live zu erleben, der sollte die wahrnehmen! Nicht nur weil man selbst als Nicht-Musik-Nerd das Label "handgemachte Rockmusik" spätestens dann, wenn man die zusammen spielen sieht, zu verstehen und wertzuschätzen lernt, sondern auch, weil die Songs vor Funk strotzen und die Band den Funk so richtig aus den Songs raussqueezt, weil die Songs Explodieren können und zeigen, wie viel Kraft und Schub Stoner Rock haben kann, weil sie mitreissen und die Band auch mitreisst oder sich mitreissen lässt, Spaß an der Sache hat und nicht nur "runterzockt", was sie so haben. Das ist das eine, das Musikalische und Handwerkliche und so. Und jetzt noch das viel Wichtigere, andere: 

Weil die Songs authentisch sind. Sie sind von Menschen für Menschen. Über gute Zeiten, über schlechte Zeiten, hoffnungs- und trostspendend, dass alles besser werden könnte. Ja ja, das klingt ein bisschen nach Sozialkitsch, aber: You might call me a dreamer, but i am not the only one. Musik verbindet. Love Love Love. (Übrigens ein bisschen so ähnlich wie Gunships "When you grow up your Heard dies") Und um es vielleicht ein bisschen zu beschreiben: Man nehme ein bisschen die Melancholie und den 80ger Jahre Wave Touch von The Cure, den Funk von den Chilli-Peppers und eine riesengroße Brise Stoner Freedom-Blasting und dann kommt man vielleicht bei ihnen an, wenn man Mandrax Queen anhört, was auch unglaublich gut ist. Aber - ich kann gar nicht in Worte fassen, wie unbeschreiblich all das live ist!!! Und ich mag es nochmal wiederholen: Unbedingt live sehen und supporten!

Die Hits, an die man sich erinnert: Love, Love, Love oder Lights out. Und als Hörpobe vielleicht das hier



Dienstag, 15. April 2025

Hallo! Ich bin Martha und vielleicht finden wir ja jemanden für meine letzten Jahre oder als Unterstützung für Martin!

 

Hier gibt es eine Diashow. Alle Fotos sind von 2025. https://youtu.be/sgmQQshF7-c
Hallo!

Ich bin Martha, eine 12,5 Jahre alte Shiba-Husky Dame. Ich bin ein ganz besonderer Hund. Besonders schön, schau dir mal meine Augen an und mein fuchsartiges Aussehen! Wenn du wüsstest, wie viele Komplimente ich täglich bekomme! Ich bin außerdem besonders selbstbewusst, charakterstark und für mein Alter noch sehr gut in Form. 

Ich kann immer noch Jagen und ein Teil der Wildnis sein und mich dabei beobachten lassen. Ich kann aber auch einfach nur den ganzen Tag abflacken und mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und ab und an ins Licht blinzeln. 

Ich kann ganz gut alleine sein, bin mit zweimal Gassi am Tag zufrieden. Ich mach mein Ding beim Gassigehen, kann easy freilaufen und renne nicht weg. Suche keinen Stress mit andern Hunden und werde auch von diesen bewundert und respektiert…Ich bin gehorsamer als viele andere Hunde und ziemlich unkompliziert.
Alle Welt sagt: Ich bin ein Traumhund. 

 

Meine Vorbesitzerin war allerdings zu sehr in andere Dinge eingespannt, um mir voll gerecht zu werden. Deswegen hat sie mich abgegeben. 2024. An Freude aus einer schon bestehenden „Gassi-Unterstützungs-Gemeinschaft.“ Daher kannte mich Martin auch schon. Seit 2018 sogar. Nach ein paar Turbulenzen habe ich dann für mich und Martin etwas überraschend ein Körbchen bei ihm gefunden. Ich war öfters mit ihm Gassi, Joggen und wir hatten auch schon Wochenendsausflüge und sowas gemacht. Einmal war ich sogar über Weihnachten mit bei ihm und seiner Familie. 

Schon damals und seit ich bei ihm bin, pflegt er mich liebevoll und achtet sehr darauf, dass ich genügend Auslauf habe, genügend wild sein darf, aber auch genügend ruhen kann. Ich glaub, er sieht mich. Er nimmt mich manchmal auch mit in seine Arbeit, damit ich nicht so viel alleine sein muss. Das lass ich aber eher über mich ergehen, als dass ich es mag. 

 

Jetzt ist es aber so, dass Martin schon seit er mich übernommen hat, grübelt, ob er  wirklich auch das Beste für mich bieten kann. Kurz gesagt: Er denkt, ich hab es gut und er bietet mir so ca. 75%. Aber 100% wären geiler! Wo hakt es? 

1. Zeit. Martin arbeitet. 75% als Lehrer. Wenn dann noch Konferenzen und Korrekturen dazukommen, ist er schon ziemlich eingespannt. Er macht sich Sorgen. Was, wenn ich dann krank werde und mal zum Tierarzt muss? 

2. Zeit zum Zweiten: Martin kümmert sich quasi alleine um mich. Er hat bisher keinen Partner in seinem Leben und sein Mitbewohner ist zarte 20 und nicht unbedingt Hundeflüsterer und auch viel unterwegs in der Schule, hat keinen Führerschein  und so. Also wenn es hart auf hart kommt, ist nur Martin da. Und das findet er schon ziemlich herausfordernd. Die alleinige Verantwortung. „Wenn’s Martha gut geht, ist alles easy!“, sagt er immer, „aber sobald es ihr nicht mehr gut geht und ich mehr Zeit für sie brauche, merke ich a) wie alles drumherum instabil wird und b) wie herausfordernd oder belastend es sein kann, quasi alleinerziehender Hundedaddy zu sein“. 

3. Die Wohnsituation: Martin wohnt im 3. Stock in einer Wohnung in der Zellerau, nahe der Hauptverkehrsader, der Frankfurter Straße. Klar, wir sind recht schnell am Main oder an der Waldspitze. Martin scheut sich auch nicht davor und packt mich mal ins Lastenrad, damit ich im Sommer nicht total ko und pfotengegrillt erst im Kühlen ankomme. „Aber so ein Häuschen mit Gärtchen…oder weniger Treppen…Das wär schon was!“, denkt er sich.  

 

4. Martin braucht auch manchmal Zeit für sich selbst. „25% weniger wär cool“, sagt er immer, was ich ihm nicht übel nehme, weil er ja trotzdem die 100% durchzieht. Aber klar, er versucht meinen Bedürfnissen immer voll gerecht zu werden. Und das passiert natürlich auch auf Kosten seiner Bedürfnisse. Was ich geil finde, weil mir geht’s ja gut, hehe. Aber der Arme. Klar, er würd schon gern mal wieder mehr von der Welt sehen, seine Partnersuche entspannter in Angriff nehmen können oder sich nicht immer den Kopf zermarthan (hehe), wie er mehrtägige Ausflüge oder z.B. im Sommer drei Wochen am Stück ohne mich verbringen kann, wenn die Jungs eine Fahrradtour in der Slowakei machen.

 

(Und an wen oder was denkt er so?)

Ja. Und dann war er eben mal in Donauwörth. Bei seinem Papa. Im Reihenhaus mit Balkon, raus zum Garten. Weil er da Äpfel und Pflaumen aufgesammelt und verarbeitet hat, weil sein Papa nicht da war. Und ich war mit dabei. Und der Martin hat gesehen, wie gut mir das gefallen hat. Ich bin entweder drinnen im Wohnzimmer rumgeflackt oder im Garten. Ziemlich losgekoppelt vom Martin. Ich hab einfach mein eigenes Ding gemacht und das Leben genossen. Mir hat es da so gut gefallen und ich hatte so den Überblick. War einfach geil. Ich konnte dem Martin ein bisschen zukucken, wie er im Garten Äpfel aufsammelt und ich konnte ihm n bisschen zukucken, wie er die Äpfel und so in der Küche verarbeitet. Ich war aber vor allem die ganze Zeit über übelst gechillt. Und das hat der Martin gesehen. Das war im September 2024. Und seitdem arbeitet es in ihm. „Mensch, die Martha bräuchte n Päarchen. Mit so nem Haus am besten, am besten mit Garten. Irgendwo, wo es nicht so laut und hektisch ist, wie in der Zellerau, nähe Frankfurter Straße.  Wo sie aber auch gerade noch genügend Gewusel hat, um sich nicht zu langweilen. Wo Vögel rumfliegen, mal Fremde am Zaun entlanglaufen…Wo sie aber auch selbst entscheiden kann, wann sie drinnen und wann draußen ist. Am besten mit ner Katzenklappe oder sowas. Vielleicht ältere Leute, die schon pensioniert sind und noch eine Granny aufnehmen wollen würden. Da ist immer jemand zuhause, da wäre die Martha nicht alleine. Oder vielleicht auch jüngere Leute, n Päarchen. wo jemand im Homeoffice ist, da wär dann auch immer jemand zuhause. Irgendwie sowas bräuchte sie.“ 

 

Wichtig ist dem Martin nur, dass ihr mich lieben und aufnehmen würdet und auch versuchen würdet, mich zu SEHEN, nicht mich zu besitzen und zu etwas zu zwingen, dass dich gar nicht bin. Ich bin ein Lebewesen. Kein Accessoire, kein Schoßhündchen und KEINE Wärmflasche, Schmusedecke, kein wunderschönes und lebendiges Kuscheltier. Bäh. Nee, solche Menschen, die sowas in mir sehen mag ich gar nicht und lasse ich auch gekonnt abblitzen ;) Also – ich will jetzt nicht zu hart klingen. Nach einer kleinen Kennenlernphase lasse ich mir schon sehr gerne den Bauch kraulen und die Ohren massieren, wenn ich auf dem Sofa liege und fange beinahe an zu schnurren.  

Und ich zeige auch unglaubliche und reinste Wiedersehensfreude oder Gassi-Geh-und Lebensfreude! Aber wenn du denkst, ich unterwerfe mich gleich, nur weil ich ein dummer Hund bin und Hunde so sein müssen – vergiss es! Ich bin anders. Ich beuge mich nicht. Ich lebe mit dir zusammen, auf Augenhöhe und nicht darunter. Ich verehre dich, akzeptiere und respektiere dich. Aber ich bin nicht gezüchtet worden, um dich anzuhimmeln. Dafür bin ich noch zu pur. Und weißt du was? Trotzdem kann ich ein paar Kunststücke! Sitz, Platz, Rolle, Kreis, Warten und dir hinterherrennen, ich kann zum Tragen hochspringen und wenn du mit mir Heulen willst, lass ich dich auch nie im Stich. 

 

Jaja, wenn ich mir das selbst so anhöre: Geiles Leben, Martha. Und geiler Hund bist du. Stimmt. Und schweren Herzens aber ohne Druck sucht Martin nun eben in erster Linie entweder ein Pärchen oder eine Mehr-Menschen-Konstellation, der mich entweder ganz aufnehmen würde. Oder eine Partnerin oder Mitbewohner:in, (das wäre ja sogar das Leichteste! ), der sich vorstellen kann, wirklich als FESTES und VERLÄSSLICHE Unterstützung und auch in Krisenzeiten für Martha dazusein. Also ein gutes Stück mehr als „Ja, ich geh schon mal mit ihr Gassi!“ oder „Ja, wir können sie schonmal über Nacht nehmen.“ Sondern jemanden, der sie selbst auch in ihr Herz schließt und auch bereit ist, Verantwortung für sie zu übernehmen. Schlimmstenfalls auch Tierarzt-Fahrten, bishin zur letzten 😢

 

Martin ist da offen. Aber er stellt auch Bedingungen


1. Es darf kein Downgrade sein. Es muss für Martha besser sein als jetzt. 

2. Martin ist es super wichtig, dass er, wenn Martha fortkommt, er Martha dennoch sehen und auch zum Spazierengehen usw. „ausleihen“ darf, auch wenn sie nicht mehr bei ihm wohnen würde. Die beiden lieben sich, es soll für Martha nur noch schöner werden. 

3.  Man darf sich Zeit nehmen beim Kennenlernen. 

 

 

Ja im Kern ist das so die Geschichte, wie ich sie schreiben würde, vom Martin und der Martha und wie es weitergehen darf. Wenn du Interesse hast, uns kennenzulernen schreibe eine schöne Nachricht, einer Bewerbung vielleicht nicht unähnlich auf Facebook oder auf Dingsdagram (martinscherzig) Und dann könnten wir uns ggf. kennenlernen! 


P.S.: Falls sich jemand findet, kann man natürlich noch über das Thema "Kosten" sprechen. Und auch dieses "Ich würde Martha gern weiter sehen" ist hier vielleicht etwas sentimentaler eingefärbt geschrieben, als es in der Realität bei einer Eingewöhnung / Umgewöhnung sein muss. Wenn es Martha gut täte, träte ich natürlich zurück. (So wie ich Martha kenne, ist sie aber ziemlich unkompliziert und lässt sich und ihr Herz erobern darüber, dass sie gesehen wird und sie gut geführt wird). Danke an Dirk Oliver Trapp für den Hinweis, dass dies hier missverständlich gelesen werden kann. 

Mittwoch, 9. April 2025

Flow - ein postapokalyptisches Märchen. Aber warum die Oscars?

Inhalt: 

In einem idyllischen Wald wohnt eine Katze in einem überaus idyllischen Haus als Mitbewohner eines Schnitzers und Katzenliebhabers. Sie hat nicht viel mehr zu tun, als Streifzüge zu unternehmen. Dabei erlebt sie ihr erstes Abendteuer, als sie ein Rudel Hunde auf sich hetzt, weil sie diesen einen Fisch stibitzen will und die Hunde das mitbekommen. Es kommt zu einer abenteuerlichen Flucht, die gerade noch gelingt. Dann kommt das Unvorstellbare: Eine Flut setzt ein, erst mit einer Flutwelle, als wäre ein Damm gebrochen. (Ab hier dann Spoileralarm). 
Doch damit nicht genug: Das Wasser steigt und steigt und steigt, so dass es am Folgemorgen sogar das Haus, in dem die Katze wohnt, übersteigt und diese sich auf eine kleine Nussschale flüchten muss, die angespült wird. Darin befindet sich bereits eine Wasserratte (Nutria) ein Capybara (Wasserschwein)
, die sie bereitwillig akzeptiert. Widerwillig nehmen die beiden auch einen Lemuren auf, der ähnlich wie eine Elster an einer Art Sammelmanie leidet. Schließlich sind sie auch gezwungen, einen Labrador aus dem Hunderudel aufzunehmen. Die Nussschale ist inzwischen ein kleines steuerbares Segelboot geworden. Zuletzt schließt sich der Gruppe ein Sekretärsvogel (?) an, der sich schützend vor die Katze stellt, und deswegen von seinem Schwarm verstoßen wird. 

Gemeinsam steuert diese seltsame Konstellation, die irgendwie auch an die Bremer Stadtmusikanten erinnert, auf eine seltsame vielversprechende Felsenformation zu, die sie sich als Ziel in der irren Welt ausgesucht haben. Immer wieder taucht ein großer Art Walfisch auf und hilft der Katze. Die Tiergruppe trifft auf die anderen Hunde aus dem Rudel und nimmt diese auch auf, was aber wiederum zu Verwirrung und Streit auf dem kleinen Segelbötchen führt. 

In den Turbulenzen wird die Katze von Bord geschleudert und scheint auf sich alleine gestellt und verlassen. In einem Deus Ex Machina- Moment verschwindet das Wasser auf einmal, bzw. aus den Fluten tauchen Laubbäume und dann auch wieder grüner, bemooster Waldboden auf. Das Wasser ist weg. Die Tiere finden sich wieder. Nur der Wal, der die Katze so oft unterstützt und gerettet hat, ist nun der Leidtragende. Er verendet. Die Katze ist traurig, die andern Tiere trösten sie. Nach dem Abspann sieht man versöhnend einen Wal in einem Ozean tauchen - ist es derselbe? 

Technik / Genre

Der Film kommt ohne Synchronsprecher aus. Die Tiere haben nur wenige menschliche Attribute (ein Segelboot steuern, teilen, sich für andere einsetzen). Der Film ist poetisch realistisch. Man sieht nie einen kackenden Hund und es kommt auch nicht zu großen Hungerstreitigkeiten oder krassen Territorialkämpfen, wie zu erwarten wäre, geschweige denn, dass die Tiere sich auffressen. Klar, ein Kinderfilm halt irgendwie. Mit Happy End, aber nicht easy going. Die kleine Katze muss viel durchmachen...

Meinung: 

Irgendwie natürlich süß, das haben Tiere so an sich. eine niedliche kleine vorsichtige Katze, die oft nass wird - wie kann man das nicht niedlich finden? Aber im Vergleich zu anderen Dingen, die ich kenne nun nicht atemberaubend, weder von der Handlung noch von der Technik. Also solider Kinderfilm. Irgendwo zwischen Littlefoot (ohne Erwachsene die Welt bewältigen), The Road (sich durch eine postkatastrophale Welt durchschlagen) Avatar (die Faszination der Umwelt), Schiffbruch mit Tiger und Bremer Stadtmusikanten. Alles davon aber nichts richtig. Irgendwie auch wie ein Computerspiel...Und dafür wäre es vielleicht besser? 

Samstag, 11. Januar 2025

Maria Stuart - Nackt, Konzentriert. Meisterwerk!

Entweder mag man Schiller, oder man mag ihn nicht. Wenn man aber nicht gezwungenermaßen mit ihm konfrontiert wurde (Schulepopule), kann ich mir schwer vorstellen, wie man nicht wenigstens Respekt vor seinem Werk hat!

Maria Stuart - das historische Drama mit historischem Hintergrund und viel fiktiver Handlung - Was wäre wenn - Gedankenspiel, in der das moralisch Überlegene das real regierende in letzter Hinsicht besiegt. Zwei Frauen im Konkurrenz-Verhäöltnis. Ein perfektes Stück hinsichtlich der Dramaturgie und des Aufbaus. Seien es die Redeanteile, sei es der aristotelische Aufbau. Sei es die Sprache. Einfach irre!

Die Inszenierung am Mainfrankentheater war ebenfalls makellos! Eine wunderbare Inszenierung - schnörkellos, makellos, konzentriert, bisweilen kurz humoristische Elemente imm bizarren Hofstaat und Figurenkabinett (streng und pflichtbewusst vs. leger, lässig...Anbiederung und Machtgier- und Geilheit beim Ausrollen des roten Teppichs), Modernismen (Berliner-Clubfeeling), aber insgesamt eine wirklich gelungene Adaption des Klassikers! 

Hier zum Trailer







Freitag, 10. Januar 2025

Call me by your name - quite emotional

"Call me by  your name" -  kunstvoll und sinnlich  knisternde  Phantasie  und Homage über die lebendige Liebe,  subjektive Gefühle, das  Leiden - und  liebevolle Eltern.